Neues Dreierle am Saisonauftakt eröffnet – Familienerlebnistag findet auch bei Nässe seine Anhänger
AULENDORF – Am 1. Mai von einem traumhaften Wetter zu sprechen, war jetzt nicht gerade jedermanns Sache. Aber Hartmut Sczech, Vorsitzender der Aulendorfer Steege-Freunde hatte Humor, um bei der Begrüßung die Vorteile der Regenfälle zu betonen: „So haben wir nämlich genug Wasser im See, dass es für die Turmspringer tief genug ist.“ Die gab es tatsächlich!
Manuel Keller und Lukas Esslinger zwangen sich in Neoprenanzüge und zeigten den am Ufer stehenden Zuschauern, welch wunderschöne Sprünge vom neuen Dreierle möglich sind. Einen Eineinhalb-Vorwärtssalto und einen Delphinkopfsprung waren die durchaus sehenswerten Figuren, mit denen Keller in das acht Grad kalte Wasser sprang.
„In Aulendorf habe ich das Springen angefangen“, erklärte er im Gespräch mit der SZ. Esslinger hatte von seinem Vater erfahren, dass das Aulendorfer Dreierle eingeweiht wird und war deshalb extra von Tübingen angereist, um bei den allerersten Sprüngen mit dabei zu sein. Im Wasser hatten die beiden Springer noch Gesellschaft von Uli Munz der seine Runde um den See geschwommen war und auf Nachfrage erklärte: „Nicht nur heute, den ganzen Winter bin ich geschwommen.“
Wäre das Wetter etwas besser gewesen, so wäre auch Eino Horsch geschwommen. Der Steege-Stammgast hat sich aber am Sonntag darauf beschränkt, die Steegefreunde beim Familienerlebnistag zu unterstützen. Dass es nur schlechte Kleidung, aber kein schlechtes Wetter gibt, war für die Kinder Selbstverständlichkeit. Fußballspielen oder auf der Mini-Kartbahn die Runden drehen, mache auch bei Regen Spaß. Das galt auch für die Rundfahrten mit dem drolligen Bad Schussenrieder Moorexpress, dessen drei Wagons immer gut gefüllt waren.
Zur offiziellen Einweihung des Dreierle, wie der Drei-Meter-Sprungturm liebevoll genannt wird, sprach Bürgermeister Matthias Burth. Neben einem Rückblick, der vom fatalen TÜV-Bericht im Februar 2014 bis zur gelungenen Einweihung reichte, war es Burth ein Anliegen, den Beteiligten zu danken. Dies waren Gerhard Reich, der sich für die Lösung mit der schwimmenden Plattform stark machte, der Bademeister Dieter Eisele und sein Stellvertreter Manuel Keller, die vielfach gefordert waren, die Feuerwehr und der Betriebshof aus Aulendorf, die DLRG Altshausen und Brigitte Thoma vom Eigenbetrieb Aulendorf Tourismus, in deren Zuständigkeit das Steegerseebad liegt.
Mit den Turmspringern kehrten auch die Besucher in die Pavillons zurück, in denen Andreas Herkommer und Peter Baumann die Gäste musikalisch unterhielten. Sekt und Würste waren bald alle verkauft und Sczech mit dem Familienerlebnistag zufrieden.
Bericht: Schwäbische Zeitung
Lokalausgabe Bad Waldsee 02.05.2017
Text und Fotos: Dietmar Hermanutz