Aulendorfer Künstler stellen ihre Bilder für Kunstkalender der Steege-Freunde zur Verfügung
AULENDORF – „Erfolg hat nur der, der die Menschen erreicht – mit Aussagen, die die Menschen verstehen.“ Mit diesen Worten hat Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth die vielen Gäste im Marmorsaal des Aulendorfer Schlosses begrüßt. Sie waren gekommen, um die Kunstwerke der ortsansässigen Künstler zu begutachten, die teilweise auch im neuen Kunstkalender der Steege-Freunde aufgenommen worden sind. „In diesem Jahr waren die Themen ein wenig anders als im letzten Kalender“, sagte der Initiator, Künstler, Lehrer und Steege-Freund Joachim Haas.
16 Kreative hatten ihre Werke eingereicht und die Steege-Freunde wählten ihre 13 Lieblingsbilder aus. „Deutlicher Stimmenfänger war Gudrun Raichle, deshalb schmückt ihr ,3m-Sprungbrett‘ das Titelblatt“, erläuterte Haas, der auch noch gleich einen Steeger-See-Muffin mit blauem Zuckerguss, als Dank für die Künstler, kreiert hatte. „Ich weiß, der See ist gar nicht so blau, aber wir Künstler suchen halt unsere blauen Momente“, erklärte er dem Bürgermeister lachend.
Ein weiterer Künstler, Eduard Härle, stellte zwei seiner Werke aus: Den „Riedbach“, der auch in den Kalender aufgenommen wurde, und den „Blick aufs Meer“. „Ich male eher so auf alte Art und Weise“, erzählte Härle, der auch viel für die Aulendorfer Masken und Bühnenbilder für die Narrenzunft malt. Eigentlich arbeitet er als Bauleiter im Tiefbau, doch vor einigen Jahren hatte er einen Reitunfall, der ihn zwang, alles etwas ruhiger anzugehen. „Da hatte ich dann viel Zeit und habe das Malen angefangen“, berichtete der Künstler.
Neu in diesem Jahr ist, dass auch Fotos eingereicht wurden. SteegeFreund Horst Hoch beispielsweise hat seine Bilder „Karussell“ und „Friedhofskapelle“ eingereicht. Eigentlich ist er ja Maschinenbautechniker, aber schon immer hat ihn die Fotografie interessiert. „Das Foto ist das Rohmaterial, am Computer wird es dann nachbearbeitet oder andere Teile eingefügt“, erklärte Hoch. Und das bedeute viel Arbeit am Computer, worüber sich manchmal Familienangehörige beschweren. Einige seiner Bilder konnte er bereits über das Internet verkaufen.
Sigrid Frick zeigte sich begeistert über die positive Resonanz bei der Eröffnung der Vernissage. „Im letzten Jahr hatten wir Kalender in kleinerem Format erstellen lassen; in diesem Jahr ist er DIN A3 – zur besseren Präsentation der Bilder – und auch wie der in einer Auflage von 250 Stück“, erklärte die Vorsitzende der SteegeFreunde. Der Verein wolle, dass der Kalender etwas Exklusives bleibe; im vergangenen Jahr sei er bereits nach vier Wochen ausverkauft gewesen. „Der Erlös dient zur Renovierung der Pavillons; bisher haben wir viel Unterstützung durch die Bürger erhalten; die Aulendorfer haben ein großes Herz“, erklärte Sigrid Frick den Besuchern.
Und auch, dass es viele Vereine im Ort gibt, die total gut vernetzt sind und sich gegenseitig unterstützen. Beispielsweise hatten die SteegeFreunde die Zimmerleute über RotWeiß-Rad empfohlen bekommen. „Wir sind auch begeistert von den Aktionen des Fördervereins Grundschule oder der Freiwilligen Feuerwehr, die leisten auch ganz viel“, meinte Sigrid Frick, die insgesamt vom Engagement der Bürger angetan ist.
Aber auch die jungen Leute engagieren sich in Aulendorf für den guten Zweck: Das Bläserquintett des Studienkollegs St. Johann, das aus Abiturienten besteht, untermalte die Eröffnung der Vernissage, die noch bis Advent im Schloss zu sehen ist. Hier kann auch an der Gäste-Information der Kalender gekauft werden oder bei „Schneider – schreiben & spielen“ und in der Buchhandlung Rieck. Sigrid Frick vermutet, dass der Kalender ebenfalls bald ausverkauft sein wird, denn „jeder Aulendorfer ist im Herzen ein Steege-Freund.“
Bericht: Schwäbische Zeitung
Lokalausgabe Bad Waldsee 22.10.2012
Text und Fotos: Carmen Schwind